04.04.2013, 20:21 Uhr | Märkische Allgemeine Zeitung/ Fläming Echo vom 27. März 2013 ( Thomas Wachs)

Wildwuchs bei Windparks kritisiert
CDU-Politiker fordert klare Regeln im Land

TREUENBRIETZEN - Nach Ansicht von Steeven Bretz läuft in der Energiepolitik des Landes Brandenburg „nicht alles schlecht, aber Entscheidendes aus dem Ruder“. Das sagte der energiepolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag am Montagabend im Rasthaus Tiefenbrunnen.
Dort nahm der Landespolitiker an einer gemeinsamen Beratung der CDU-Stadtverbände Jüterbog und Treuenbrietzen teil. Mit elf Gästen diskutierte er die Energiewende sowie deren Auswirkungen auf Menschen in der Region. Eingeladen hatte dazu die Treuenbrietzener CDU-Vorsitzende, Anja Schmollack, weil auch bei den Menschen in Orten zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog die Ansichten zur weiteren Ansiedlung von Windparks stark auseinandergehen würden. Im Umfeld von Danna, Lindow und Feldheim stehen über die Kreisgrenze zu Teltow-Fläming hinweg derzeit fast 90 Windräder. Weitere sind geplant.

„Wir sind nicht prinzipiell dagegen, fordern aber mehr Qualität und Rücksicht auf die Belange der Menschen“, pflichtete Steeven Bretz ihr bei. Dem von Anita Tack (Die Linke) geführten Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes warf Bretz vor, Transparenz nur vorzutäuschen. Er kritisierte einen „ungesteuerten Ausbau und Wildwuchs“ zur weiteren Nutzung alternativer Energiequellen im Land. Dort seien klare Regeln zum Ausbau von Windparks überfällig. Derzeit seien die vier regionalen Planungsgemeinschaften zur Umsetzung der Strategien des Umweltministeriums „gezwungen, die Kommunen zu erpressen“, so Bretz. Das Ziel, allgemein zwei Prozent der Landesfläche für weitere Windparks auszuweisen, hält er für „einen falschen Ansatz“. Als sinnvoller erachtet es der CDU-Abgeordnete, die Energie dort zu produzieren, „wo sie verbraucht wird, und nicht da, wo viel Platz ist“.

Lokalen Akteuren aus Bürgerbewegungen gegen den unkontrollierten Ausbau von Windparks sagte Bretz Unterstützung zu. So hatte Olaf Beyer aus Lüdendorf kritisiert, dass Einwendungen der Bürger zuweilen nutzlos werden, „wenn Kriterien nachträglich geändert werden“. (Von Thomas Wachs)