24.01.2013, 13:18 Uhr | MAZ/ Fläming Echo v. 24.01.2013

Bürgschaft nicht mehr notwendig
Fördergeld geht direkt an Feldheimer Verein

TREUENBRIETZEN - Die Ende vorigen Jahres mit knapper Mehrheit der Stadtverordneten gebilligte, jedoch stark umstrittene Bürgschaft der Stadt Treuenbrietzen für den Förderverein für das Neue Energien Forum Feldheim (Neff) ist hinfällig. Das bestätigte Treuenbrietzens Bürgermeister Michael Knape (parteilos) gestern auf Nachfrage der MAZ. Nach Gesprächen mit dem Wirtschafts- und dem Infrastrukturministerium sei klar, dass beide Ressorts der Landesregierung ihre seit längerem zugesagte Förderungen für den Aufbau des rund zwei Millionen Euro teuren Informations- und Forschungszentrum zum Thema erneuerbare Energie direkt an den Verein überweisen werden. Dieser habe seinen Eigenanteil von 600 000 Euro nachgewiesen, so Knape. Die Zuwendungsbescheide werden im März erwartet.

Wie berichtet, soll der Feldheimer Verein unter Vorsitz von Doreen Raschemann aus Kallinchen das Neff aufbauen und betreiben. Es wird im einstigen Dorfgasthof in Feldheim entstehen.

Unterdessen wirft der CDU-Stadtverband Treuenbrietzen der Stadtverwaltung eine verfehlte Prioritätensetzung bei der Gestaltung des Haushaltsplanes für 2013 vor. Das Papier war am Montagabend – ohne die Stimmen der CDU-Fraktion – mit deutlicher Mehrheit von den Stadtverordneten beschlossen worden (die MAZ berichtete). Die CDU sah ihn laut Anja Schmollack als „politisch nicht verantwortbar“ an.

Wie die CDU-Stadtchefin in einer Pressemitteilung formulierte, vermissten die Christdemokraten eine stärkere Wirtschaftsförderung sowie die Unterstützung für örtliche Vereine und Ehrenamtler. Diese Säulen sowie der Ausbau des Gymnasiums und „der sorgsame Umgang mit erneuerbaren Energien“ seien Kernthemen der CDU.

Scharf wendet sich die CDU-Chefin gegen „die Unterstützung stadtfremder Vereine“. Als einen solchen sieht Schmollack den in Feldheim ansässigen Förderverein für das Neff. Er hatte vor seiner inzwischen erfolgten Eintragung im Vereinsregister seine Adresse noch in Kallinchen bei Zossen (Teltow-Fläming).

„Während die Treuenbrietzener Sportvereine in den kommenden Jahren unter der mit der Brechstange durchgeführten Erhöhung der Hallennutzungsgebühren finanziell bluten müssen, wird ein ortsfremder Verein hofiert und mit aller Macht unterstützt“, so Schmollack. Sie fordert die Abgeordneten und den Bürgermeister dazu auf, sich „ins Gedächtnis zu rufen, für wen sie im Stadtparlament sitzen – nicht für die Bürger der Stadt Zossen, sondern für die der Sabinchenstadt“, so die CDU-Vorsitzende. (Von Thomas Wachs)